Vielleicht ist es nicht ganz die passende Begrüssung, aber es ist halt so. Mein Silberrücken ist wieder zurück. Der eine oder andere kann sich evtl. erinnern? Hierbei handelt es sich um den grössten meiner Lymphknoten am Hals. Mit 3.5cm ist er doch ziemlich ausgewachsen. Auf meine vor rund vier Wochen angebotene Wette, wie lange es dauern wird, bis sich meine Knöteriche dort und da nach Abschluss der Chemo wieder zeigen, ist ja niemand eingegangen. Auf jeden Fall ist er wieder hier, gleiche Grösse, gleiche Ortschaft, und noch immer (brav!) ohne Schmerzen. Vielleicht war es auch nicht das gescheideste, die letzten Wochen auch die Antikörper (die Wachstumshemmer meiner Tumorzellen) wegzulassen, und so wurde diese Türe wieder aufgestossen.
Irgendwie schaffte ich es nicht mehr, Termine, Arztgespräche, Behandlungen… bei jedem privaten Termin immer zuerst dran denken, geht es oder muss ich in die Onkologie, wöchentlich, über Monate. Irgendwie waren die letzten paar Wochen Freiheit für mich. Funkstille zwischen Onki und mir, Vogel-Strauss-Politik, was ich nicht sehe und nicht höre, ist inexistent. Und natürlich ist das Quatsch.
So habe ich kürzlich bei meiner Onkologie um einen Termin angefragt, so in ein zwei Wochen. Noch ein bisschen warten, bevor es wieder los geht…. Habe diesen auch zackig erhalten. Auch wenn es Onki natürlich nicht klar und deutlich schreibt, es freut ihn, dass ich weiter mache. Nach vier Jahren kennen wir uns denke ich doch gut genug, und versteht gegenseitig, was der Andere meint. Mein Krustentierchen hat mich in die Knie gezwungen, schneller als ich dachte.
Habe ein bisschen Unsinn gemacht in diesen Tagen, welchen ich durch und durch falsch eingeschätzt habe, und jetzt habe ich die Quittung dafür erhalten. Aber, kann ich mit Krustentierchen leben, werde ich auch andere Bebelie überstehen, und einmal mehr, muss ja auch.
Was ich mich in letzter Zeit hingegen öfter frage ist, wie lange klappt es noch, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, und dabei innerlich zerbröseln. Manchmal habe ich Angst, dass da Böses auf mich zukommt.